Überraschung: DKB Visa Card um 2,78 % teurer als Number26 MasterCard!

Wie Sie bei der Kartenzahlung in den USA richtig Geld sparen!

Mich traf fast der Schlag, als ich die Auswertung der bargeldlosen Zahlungen mit den Kreditkarten von Comdirect, DKB, Fidor und Number26 auf meiner USA-Reise machte.

Kartenzahlung in US-Dollar im Praxistest.

Kartenzahlung in US-Dollar im Praxistest

Wie Sie gleich im Video sehen werden, kaufte ich jeweils Kitkat für 0,79 USD und zog die Karte durch.

Die Schokolade war bei Comdirect und DKB „nur“ 2 Cent teurer – wegen der unterschiedlichen Wechselkurse sowie des Auslandseinsatzentgeltes.

„Okay“, würden vielleicht die meisten Leute sagen, wie ich auch zuerst dachte … aber schauen Sie mal die Hochrechnung im Artikel an!

Video zur USD-Kartenzahlung

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Testergebnis:

Anbieter Bestandteile einer Kartenzahlung in Fremdwährung Link zum Anbieter
Zahlungs­betrag Wechsel­kurs Zahlungs­betrag in Heimat­währung + Auslands­einsatz­entgelt = Abbuchung vom Konto
Differenz zum besten Anbieter
Top-Anbieter dieses Spezialportals
number26
Fidor
0,79 $ 1,144927 0,69 € 0,69 €
+/-0,00 €
(+/-0,00 %)
Weiter zur Bank
number26
Number26
0,79 $ 1,144927 0,69 € 0,69 €
+/-0,00 €
(+/-0,00 %)
Weiter zur Bank
Visa Card der Comdirect
Comdirect
0,79 $ 1,1338 0,70 € 0,01 €
(1,75 %)
0,71 €
+0,02 €
(2,90 %)
Weiter zur Bank
Visa Card DKB
DKB
0,79 $ 1,1334 0,70 € 0,01 €
(1,75 %)
0,71 €
+0,02 €
(2,90 %)
Weiter zur Bank

Hochrechnung auf eine Kartenzahlung von 1.000 US-Dollar:

Anbieter Bestandteile einer Kartenzahlung in Fremdwährung Link zum Anbieter
Zahlungs­betrag Wechsel­kurs Zahlungs­betrag in Heimat­währung +Auslands­einsatz­entgelt = Abbuchung vom Konto
Differenz zum besten Anbieter
Top-Anbieter dieses Spezialportals
number26
Fidor
1.000 $ 1,144927 873,42 € 873,42 €
+/-0,00 €
(+/-0,00 %)
Weiter zur Bank
number26
Number26
1.000 $ 1,144927 873,42 € 873,42 €
+/-0,00 €
(+/-0,00 %)
Weiter zur Bank
Visa Card der Comdirect
Comdirect
1.000 $ 1,1338 881,99 € 15,43 €
(1,75 %)
897,42 €
+24,01 €
(2,75 %)
Weiter zur Bank
Visa Card DKB
DKB
1.000 $ 1,1334 882,30 € 15,44 €
(1,75 %)
897,74 €
+24,32 €
(2,78 %)
Weiter zur Bank

Auswertung und Tipps für künftige USA-Reisen

Der Kartenzahlungstest wurde am 12. Oktober 2015 im Supermarkt „Crystal Lake Thriftway“ in Haddon Township, New Jersey, sofort hintereinander weg (siehe fortlaufende Buchungsnummer auf den Quittungen) durchgeführt:

Kartenzahlung in US-Dollar

4 × dieselbe Kartenzahlung mit den Hauptkarten unseres Spezial-Portals

Erschreckend war, wie schlecht die Visa Cards der Comdirect und der DKB vergleichsweise abgeschnitten haben. Beim Kauf der Schokolade kam 1 Cent durch den schlechteren Wechselkurs gegenüber den MasterCards sowie 1 Cent mehr wegen des Auslandseinsatzentgelts dazu.

Hätte ich es bei dem Test belassen, wäre es wohl kaum ein Schulterzucken wert gewesen.

Was machen schon zwei Cent bei einer Tafel Schokolade aus?

Aber nur wegen Schokolade reisen wir nicht in die USA! Auf Geschäfts- oder Urlaubsreisen werden meist deutlich mehr als 1.000 Dollar ausgegeben. Überlegen Sie mal: Hotel, Restaurant, Transportation und Shopping!

Deswegen die Hochrechnung – und die Differenz bei der 1.000er-Marke können Sie gerne nutzen, um mit Ihren Ausgaben zu multiplizieren.

Haben Sie beispielsweise in einem Familienurlaub in Florida mit der DKB Visa Card 4.000 Dollar umgesetzt, haben Sie gegenüber der MasterCards von Fidor und Number26 beinahe 100 Euro mehr (oder soll ich sagen: „zu viel“?) bezahlt!

Die bei kleinen Summen minimalen Kurs- und Fremdwährungszuschläge wirken sich beim Ansteigen der Beträge mächtig aus.

Bei höheren Beträgen fällt die Differenz mächtig ins Gewicht!

Bevor es weiter geht, die Belege des Tests

Fidor Bank

Abrechnung der Kartenzahlung der Fidor SmartCard in den USA

Fidor-Kunden erhalten am wenigsten Informationen über Kartentransaktionen in der Umsatzübersicht. Leider auch nicht den Wechselkurs.

Number26

Abrechnung der Kartenzahlung in den USA über Number26

Angenehm klare Darstellung der Kartenzahlung inklusive Wechselkurs bei gleichzeitig automatischer Zuordnung der Kategorie in der Ausgabenstatistik. Hätte man keine Schokolade, sondern beispielsweise Büroartikel im Supermarkt gekauft, könnte man über das kleine Dreieck hinter „Lebensmittel“ die Kategorie ändern, wenn man automatisiert über Number26 ein Haushaltsbuch führt.

Comdirect Bank

Abrechnung der Comdirect zur Kartenzahlung in den USA.

Wer am Wechselgeld-Sparen bei der Comdirect teilnimmt, bekommt die Cents bis zum vollen Euro aufs Tagesgeldkonto umgebucht und erhält darauf einen höheren Zinssatz (Bonusprogramm). Die 30 Cent sind in unserem Kartenzahlungstest nicht miteinzubeziehen.

DKB

Abrechnung des Kartenumsatzes der DKB.

Transparente Abrechnung des Kartenumsatzes.

Atmen wir durch und werfen einen zweiten Blick auf das Testergebnis!

Einordnung und Relativierung

1. Wechselkurse schwanken

Der Währungskurs zwischen Euro und Dollar schwankt ständig (Börsenkurse). Zudem rechnen unsere vier Hauptkarten – aus ganz vielen im Laufe der Jahre als (subjektiv) die besten und interessantesten – herausgefiltert, über verschiedene Stellen ab.

Die Comdirect arbeitet mit den Kursen der Commerzbank, die DKB rechnet über Firstdata ab, die Kurse bei der Fidor Bank und Number26 kommen direkt von MasterCard. Auch hier gibt es Schwankungen. Beim Bargeldabhebetest wenige Tage zuvor lag die Comdirect noch auf dem ersten Platz. Beim gleichen Test zwei Jahre zuvor war es die DKB, die den besten Kurs bot.

Abrechnungskurse unterliegen Veränderungen

Diesen Test werde ich bei Gelegenheit mehrfach wiederholen, um ein langfristiges Mittel herauszubekommen. Als Stammleser dieses Spezial-Portals werden Sie darüber proaktiv informiert.

2. Zinsfreie Zeiträume bei Kreditlinie

Number26 ist ein reines Guthabenkonto (zinsfrei) und das Girokonto der Fidor Bank wird meist ebenfalls als Guthabenkonto genutzt. Deren Karten funktionieren wie eine Debit-Card. Das heißt, die Umsätze mindern sofort das Guthaben auf dem Girokonto. Und dieses musste man vorab einzahlen.

Die Comdirect und die DKB Visa Card werden meistens als echte Kreditkarten genutzt. Die Umsätze werden bis zur Verrechnung zinsfrei auf dem Kreditkartenkonto belassen. Bei der Comdirect sind maximal sieben (Aktualisierung: Ab 2.11.2015 ebenfalls max. 30 Tage), bei der DKB maximal 30 zinsfreie Tage möglich.

Unterschiede zwischen „echter“ Kreditkarte und Debit-Card

Je nach persönlicher Finanzlage kann es sinnvoller sein, zinsfrei nach der Reise die Konten auszugleichen als per Vorkasse eine Guthabenreserve anzulegen.

3. Bonuspunkte sammeln

Wer beim DKB Club angemeldet ist bzw. sich für das Comdirect-Wechselgeldsparen registriert hat, profitiert zusätzlich bei jeder Kartenzahlung. Auf die Details dieser Bonusprogramme wird im Rahmen dieses Artikels nicht eingegangen.

Number26 und Fidor Bank haben derzeit keine Bonusprogramme, die Kartenzahlungen belohnen.

Kostentreiber: Auslandseinsatzentgelt

Falls wir uns darauf einigen wollen, dass die Wechselkurse schwanken und mal die eine und mal die andere Bank vorne liegt, bleibt der Kostenfaktor Auslandseinsatzentgelt, auch Fremdwährungsgebühr genannt, bestehen.

Man kann das Blatt drehen und wenden wie man will, Karten ohne Auslandseinsatzentgelt sind günstiger!

Comdirect und DKB müssen aufgrund dieser 1,75-prozentigen Gebühr regelmäßig schlechter abschneiden als Fidor und Number26.

Es gibt nur sehr wenige Banken, die auf diese Einnahmequelle verzichten, wie diese Übersicht zeigt: Kreditkarten ohne Auslandseinsatzgebühr.

Wenn Sie öfter in den USA, in anderen Nicht-Euroländern oder in Online-Shops mit Fremdwährung elektronisch zahlen, legen Sie sich am besten eine Kreditkarte ohne diese Gebühr zu.

Allein damit sparen Sie rund 1,75 % – oder anders ausgedrückt 17,50 pro 1.000 Euro Umsatz – bei allen künftigen Zahlungen. Es gibt sogar Banken, die bis zu 3,50 % Fremdwährungsgebühr nehmen!

Geheimtipp für DKB- und Comdirect-Kunden

Trotz dieses Testergebnisses gibt es kaum einen Grund, traurig zu sein. Sie haben sich für eine der großartigsten Banken in Deutschland entschieden!

DKB und Comdirect bieten nämlich Ihren Kunden zwei Dinge an, die in dieser Kombination einzigartig sind:

  • keine Auslandseinsatzgebühr bei Bargeldabhebungen
  • Erstattung von Fremdgebühren bei Bargeldabhebungen

Ja, Sie haben richtig gelesen!

Wenn Sie jetzt auf die Idee kommen, statt einer Kartenzahlung einfach Geld am Automaten abzuheben und sich anschließend die übliche 3 bis 5 Dollar ATM-Gebühr erstatten zu lassen … dann haben Sie richtig gedacht. Das funktioniert!

Damit bieten sowohl Comdirect wie DKB ihren Kunden einen exzellenten Weg an, im Fremdwährungsausland besonders günstig Zahlungen vorzunehmen.

Selbstverständlich machen beide Banken mit dieser Konditions(aus)nutzung keine Werbung, aber es funktioniert hervorragend, wie Sie in diesen beiden Artikeln nachlesen können:

Zusammenfassung + Handlungsempfehlung

Am besten nehmen Sie für eine Auslandsreise zwei Karten mit. Das ist schon unter dem Gesichtspunkt empfehlenswert, dass eine Karte kaputtgehen oder gestohlen werden könnte.

Nehmen Sie je eine Karte aus dem linken und rechten Pool mit auf Reisen:

Comdirect, DKB
Visa Card der Comdirect Visa Card DKB
Fidor, Number26
number26 number26
  • Abheben von Bargeld (ggf. Erstattung von Abhebegebühren)
  • Hinterlegen von Kautionen (lieber Kreditrahmen nutzen als Kontoguthaben blockieren)
  • Kartenzahlungen (elektronisch, bargeldlos)

Alle vier Karten sind kostenlos (keine Jahresgebühr). Ebenso ist das dazugehörige Girokonto kostenlos (keine Kontoführungsgebühr).

Hier können Sie sich über die Details der Karten informieren:

Dieser Test mit den Kartenzahlungen in den USA kann in Bezug auf das Auslands­einsatz­entgelt auf andere Nicht-Euro-Staaten übertragen werden.

Welche Karten nutzen Sie in den USA oder in anderen Fremdwährungsländern?

Ich bin gespannt zu erfahren, welche Karten Sie auf Reisen verwenden und welche Erfahrungen Sie damit gemacht haben. Das Kommentarfeld ist dafür freigeschaltet. Gerne auch für Fragen zu den getesteten Karten und deren Nutzung im Ausland.

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Wer schreibt hier?

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Empfehlung

Die besten Zweitkonten aus unserer Community

25 Kommentare zu “Wie Sie bei der Kartenzahlung in den USA richtig Geld sparen!”

  1. Marco sagt:

    Hab ich nen Denkfehler oder stimmen die Beträge in der Spalte „Abbuchung von Konto“ nicht?
    Da wurden die gleichen Beträge wie in der Spalte „Zahlungsbetrag in Heimatwährung“ übernommen, somit also die Auslandseinsatzgebühren nicht berücksichtigt…

    • Gregor sagt:

      Stimmt! Vielen Dank für diesen wertvollen Hinweis 🙂

      Bei der Erstellung der Tabelle habe ich mich davon leiten lassen, dass das Auslandseinsatzgelt eine separate Buchung auf dem Kontoauszug ist. Es muss aber zusammengerechnet werden, da der Kunde es ja aufgrund der Kartenzahlung bezahlen muss. So ist es auch besser es zusammengerechnet in der Tabelle darzustellen.

      Dies habe ich jetzt umgesetzt, vielen Dank für den guten Hinweis!

  2. Rolf Jahnke sagt:

    Die besten Wechselkurse in Asien bekommt man, wenn man mit der Kalixacard (prepaid) oder der Gebuehrenfrei Karte zahlt.

  3. Matze sagt:

    Hallo, nachdem ich in einem Forum gelesen habe, das MC derzeitig fast durchweg die besseren Kurse anbietet, zahle ich im Nichteuroraum derzeitig ausschließlich mit der Advanzia MC Gold (für mich derzeitig die mit Abstand beste KK in D) oder mit der Payback Maestro Karte (Gibt es leider nur noch für Altkunden). Beide Karten rechnen nach den MC Kursen ab. Kontrolliere Hobby mäßig jedesmal nach einer Zahlung im Nichteuroraum die Kurse und hatte erst einmal seit dem Pech gehabt, das der VI Kurs etwas besser war.
    Als Fachmann fürs KK Geschäft hättest Du das eigentlich wissen müssen und deine Leser darüber schon früher informieren können das man derzeitig mit MC günstiger fährt.

  4. Beavis sagt:

    Bei Geldabhebungen ohne Automatengebühren sind die Mastercards wegen des Wechselkurses die bessere Wahl (wenn man mit der sofortigen Abrechnung bei den Debitkarten kein Problem hat), diese Option würde ich noch in der Tabelle ergänzen.
    Ansonsten nutze ich bei Kartenzahlung von kleineren Beträgen die Number26, bei größeren Beträgen eher die gebührenfrei/fluege.de Mastercard. Die hab ich auch schon zum Abheben verwendet, um einen temporär gunstigen Wechselkurs nutzen zu können (meine derzeitige Heimatwährung schwankt aktuell sehr heftig), dann aber umgehend per Überweisung ausgeglichen, um keine unnötigen Zinsen zu zahlen.

  5. Benny sagt:

    Hallo Gregor,

    bezüglich der Number26-Zahlung habe ich bei einer Zahlung in Polen 4 Tage nach der eigentlichen Zahlung eine Nachberechnung erhalten. Erst wurden mir 16,69 EUR abgebucht und viert Tage später erhielt ich diese 16,69 EUR zurück und dann wurden 16,88 EUR abgebucht.
    Nun wollte ich mal nachfragen ob ähnliche Erfahrungen gemacht wurden?

    • Gregor sagt:

      Interessant. So etwas habe ich bisher noch nicht gesehen. Interessant wäre es zu erfahren, was der Kundenservice für eine Erklärung für diese sonderbaren Buchungen hat. Kannst du bitte eine Anfrage stellen?

      • Benny sagt:

        Hallo Gregor,

        hier die Antwort:
        „Die Buchung stammt vom 11.09., leider kam es dabei zu einem Systemfehler bei MasterCard selbst, welcher dazu führte, dass die Authorisierung vorzeitig ausgelaufen ist und das Geld wieder deinem Konto gutgeschrieben wurde.

        Der Fehler blieb nicht unbemerkt und wurde von uns im Laufe des 21.09. behoben, weshalb du das Geld zuerst wieder auf deinem Konto siehst und dieses Geld dann wieder abgezogen wurde. Es kam hierbei zu keiner Doppelbelastung, der Händler hat das Geld wie gewünscht nur einmal erhalten.

        Die Differenz kommt durch den geänderten Wechselkurs zustande, da für jede Buchung der tagesaktuelle Kurs verwendet wird.“

        Finde ich jedoch trotzdem etwas komisch, das mir dann der schlechtere Kurs berechnet wird, ich denke nicht, dass mir weniger Geld abgezogen worden wäre, wenn der Kurs zu diesem Zeitpunkt besser gewesen wäre.

  6. Andreas Adler sagt:

    Hallo Gregor,

    vielen Dank für diesen ausführlichen Test. Ich sehe schon, es lohnt sich, beim Zahlen in Fremdwährungen sich vorher die Wechselkurse anzuschauen.

    Noch ein kurzer Hinweis zur comdirect. Du schreibst:
    „Bei der Comdirect sind maximal sieben, bei der DKB maximal 30 zinsfreie Tage möglich.“
    Die comdirect-Bank zieht an dieser Stelle seit kurzem mit der DKB gleich und hat nun ebenfalls auf monatliche Abrechnung umgestellt. In meiner Postbox hatte ich dazu folgenden Hinweis bekommen:
    „* Am 02.11.2015 buchen wir die letzte Wochenabrechnung von Ihrem Girokonto ab
    * Danach belasten wir Ihr Girokonto mit der Summe Ihrer monatlichen Visa-Umsätze immer am ersten Buchungstag im neuen Monat.“

    Viele Grüße,
    Andreas

  7. Andreas Adler sagt:

    Hallo Gregor,

    ich habe mir gerade mal deine beiden Beiträge zum Karteneinsatz im US-Ausland angeschaut (Bargeldabhebung und Kartenzahlung) und habe ein Problem beim Nachvollziehen des Wechselkurses bei der Number26-Karte.

    Ich hab mir die Webseiten zum Anzeigen der Wechselkurse der DKB (https://misc.firstdata.eu/CurrencyCalculator/fremdwaehrungskurse/calendar), der comdirect (https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/kunden/kursinfo/devisenk/taegliche_devisenmarktkurse/taegliche_devisenkurse.jsp) sowie von Number26 (https://www.mastercard.com/global/currencyconversion/) für die betreffenden Tage deines Karteneinsatzes angeschaut.

    Bei DKB und comdirect konnte ich die bei dir angezeigten Kurse über die Webanzeige nachvollziehen. Am betreffenden Tag (relevant ist der Wertstellungstag, der im Online-Banking angezeigt wird, nicht das Datum, an dem der eigentliche Karteneinsatz erfolgte) hatte dein 10-USD-Abhebetest bei der comdirect das Wertstellungsdatum 09.10., bei der DKB aber den 13.10.; beim KitKat-Test war es bei comdirect der 12.10., bei DKB der 13.10. Zu den relevanten Tagen konnte ich den Wechselkurs wie gesagt nachvollziehen, die Angabe in deinen Belegen deckt sich mit der Online-Anzeige der jeweiligen Umrechnungstabellen.

    Jetzt mein Problem: Für den Abgleich habe ich mir die Wechselkurse des MasterCard Currency Conversion Tools angeschaut, denn das wird auch in einem Number26-Supporteintrag zur Frage der Umrechnungskurse verlinkt.
    Da stellt sich für mich erstmal die Frage, was denn hier der Wertstellungstag ist. Da ja Number26 dafür bekannt ist, alle Kontobewegungen quasi in „Echtzeit“ anzuzeigen, müsste ja der tagesaktuelle Kurs verwendet werden (der Wechselkurs eines möglicherweise in der Zukunft liegenden Wertstellungsdatums kann hier ja nicht greifen, da in der App ja direkt der Kurs angezeigt wird).
    Jetzt ist es aber leider so, dass ich zu deinen Tests zu den jeweiligen Tagen (09.10. und 12.10.) keinen übereinstimmenden Kurs im MasterCard-Tool zu deiner Beleganzeige gefunden habe. Beim 10 USD-Abhebetest zeigt die MasterCard-Seite einen Kurs von 1,137599 und zum KitKat-Test 1,139300. In deinen Belegen werden aber Kurse von 1,131601 respektive 1,144927 angezeigt.

    Hast du eine mögliche Erklärung für diese doch merkbaren Differenzen? Könnte es etwa sein, dass Number26 hier durch seine „Sofort-Wertstellung“ Tagesschwankungen in der Kursberechnung berücksichtigt? Gibt es solche überhaupt bei der MasterCard-Umrechnung?

    Eine andere Frage ist hier dann noch die Fidor-Bank. Wie sieht es hier mit der Erstellung aus? Auf den Belegen werden ja leider keine Wechselkurse angezeigt, aber zumindest der Wertstellungstag scheint auch nicht identisch mit dem Umsatztag zu sein (10.10. für den Abhebe- und 13.10. für den KitKat-Test). Hier ist die Frage, wie sich das auf den verwenden Wechselkurs auswirkt und ob deine Hochrechnung dann hier überhaupt korrekt ist? Du scheinst ja nämlich einfach den Wechselkurs von Number26 übernommen zu haben. Das mag bei den Kleinbeträgen keinen Unterschied gemacht haben, muss ja aber dann nicht für die Hochrechnung gelten.

    Du hast ja anscheinend einen ganz guten Draht zu den Banken, vielleicht können die hier ein wenig Klarstellung betreiben?

    Vielen Dank und liebe Grüße,
    Andreas

    • Gregor sagt:

      Hallo Andreas,

      ja, es stimmt der Kurs konnte anhand des MasterCard-Tools nicht nachvollzogen werden. Er passt bei keinem Tag so richtig.

      Number26 sagt dazu:

      Solche leichten Unterschiede kommen zustande, da die MasterCard Website einen Durchschnittswert aus dem sich konstant ändernden Wechselkurs des jeweiligen Tages angibt und wir jedoch diesen in Echtzeit zu dem jeweiligen Zeitpunkt nehmen.
      • Andreas Adler sagt:

        Hallo Gregor,

        vielen Dank für deine Antwort und die Rückfrage bei Number26.

        Konntest du in Erfahrung bringen, ob das bei der Fidor-Bank ebenso ist? Da ja im Onlinebanking anscheinend kein Währungskurs angegeben ist, hat man ja recht wenig Kostenkontrolle. Mir geht es da auch gerade um die Frage, ob dann deine Hochrechnungen gültig sind.

        • DH sagt:

          Hallo Andreas,

          bei der Fidor Bank ist das folgendermaßen:

          Die Wechselkurse werden von MasterCard bestimmt, diese können hier nachvollzogen werden: https://www.mastercard.com/global/currencyconversion/

          Der Wechselkurs der endgültigen Transaktion richtet sich nach dem Datum an dem die Händler Bank den Umsatz einreicht.

          Ich hoffe ich konnte die Frage damit klären.

          Mit besten Grüßen

          Dennis, Fidor Bank Social Media & Community Management

          • Andreas Adler sagt:

            Hallo Dennis,

            vielen Dank für die Antwort. Das von dir erwähnte „Datum an dem die Händler Bank den Umsatz einreicht“, entspricht das dem Datum, wie man es in der Umsatzübersicht sehen kann (hier im Beitrag als Screenshot)?
            Oder wenn nicht, gibt es eine Möglichkeit, im Nachhinein den tatsächlich verwendeten Kurs zu ermitteln? Da er ja laut Gregor im Online-Banking nicht angegeben ist.

            Viele Grüße,
            Andreas

    • little-endian sagt:

      Zu deiner Frage „Könnte es etwa sein, dass Number26 hier durch seine „Sofort-Wertstellung“ Tagesschwankungen in der Kursberechnung berücksichtigt? Gibt es solche überhaupt bei der MasterCard-Umrechnung?“

      Ja, es gibt zumindest eine Karte, die den Wechselkurs in Echtzeit zum Zeitpunkt der Vorautorisierung fixiert, nämlich bei „Revolut“, die zwar eine MasterCard ausgeben, ihre Wechselkurse jedoch selbständig festlegen.

      Bei Number26 bezweifle ich das Echtzeit-Fixing in Anbetracht der Tatsache, dass Fremdwährungsumsätze zunächst vorgemerkt werden und der Kurs vorbehaltlich einer Änderung zum Buchungszeitpunkt nur geschätzt wird.

  8. Christoph sagt:

    Ich bin mir nicht sicher, ob sie auf anderer Stelle in ihrem wirklich gelungenen und informativen Blog darauf eingehen, aber ich bin Nutzer eines DAB Girokontos + Mastercard, beides kostenlos, beides mit kostenlosen Bargeldabhebungen im In- und Ausland. Für mich war die Karte besonders toll, da ich keinen Cash Group-Automaten in meiner Nähe hatte und mein Comdirect-Konto häufig sinnlos wurde dadurch – und das in Berlin.

    Beste Grüße!
    Christoph

    • Gregor sagt:

      Es gibt rund 2.000 Banken in Deutschland und wir haben entschieden nur auf ganz wenige einzugehen, dafür aber in einer Detailtiefe, die man kaum woanders findet.

  9. little-endian sagt:

    Da ich bei meiner letzten Abhebung in Japan ziemlich auf die Schnauze gefallen bin, was den Wechselkurs angeht (ca. 15€ Verlust bei 180000¥), sollte das von uns allen genauer überprüft werden.

    Näheres dazu habe ich hier gepostet:

    http://www.vielfliegertreff.de/kreditkarten/81601-number26-44.html#post1911032

    Ergänzend sei angemerkt, dass seit dem 26.02.2016 das Paar EUR/JPY weder bei XE noch sonstigen einschlägigen Quellen der Kurs unter 122 gefallen war – zu keinem Zeitpunkt.

    Es ist mir daher rätselhaft, wie Number26 auf diesen derart miesen Wechselkurs kommen will, selbst dann, wenn wir mal annehmen, dass die wirklich in Echtzeit buchen.

    Das jedoch erscheint mir ohnehin unwahrscheinlich, nachdem mir kürzlich zwei identische Testbuchungen in GBP exakt zum gleichen Kurs umgerechnet wurden:

    29.02.2016 und 01.03.2016: aus 10 GBP wurden final 12,71 EUR (0,786782), vorgemerkt waren an beiden Tagen 0,777001.

    Fast müßig zu erwähnen, dass auch dieser Kurs wieder zu keinem der von MasterCard veröffentlichten passt.

  10. Florian sagt:

    Hallo Gregor!
    Erst einmal Danke für dein Engagement und die gut zusammengefassten Infos.
    Ich habe folgende Frage:
    Ich habe eine VISA Kreditkarte der DKB bewilligt bekommen, doch mein Verfügungsrahmen ist mir noch unbekannt. Da ich vorhabe, mit der VISA in den USA Mietwagen und Hotels zu bezahlen, stellt sich die Frage, ob das problemlos möglich sein wird.
    Gehe ich davon aus, dass mein voreingestellten Rahmen 500€ beträgt, wird das ein oder andere Hotel oder die ein oder andere Mietwagenfirma eventuell die Zahlung ablehnen. Wenn ich jedoch z.B. im Voraus 3000€ auf mein Kreditkartenkonto überweise, erhöht sich dadurch automatisch mein „echter“ Kreditrahmen? Oder gibt es einen Unterschied zwischen erhöhtem Verfügungsrahmen durch manuelle Überweisung und vorgegebenem Rahmen ohne vorherige Überweisung? Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Vielen Dank im Voraus und weiter so! P.S: Meine Freundin besitzt die number26 MasterCard. Durch deine Tipps sind wir auf die offensichtlich perfekte Kombination aus DKB VISA und Number26 MasterCard erst aufmerksam geworden. Danke dafür.

    • Gregor sagt:

      Klasse Feedback, vielen Dank 🙂

      Ja, richtig. Durch Einzahlung auf das DKB-Konto und anschließende Umbuchung auf das Kreditkartenkonto erhöhst du geschickt den Verfügungsrahmen der Visa Card. Wenn du 500 Euro Kreditrahmen hast (findest du wenn du im Finanzstatus auf Details bei der Kreditkarte klickst) und 3.000 Euro umbuchst, liegt der Verfügungsrahmen bei 3.500 Euro.

      Sehr gute Vorbereitung für eine USA-Reise! Viel Spaß!

    • AX sagt:

      Bei Hotels würde ich am besten direkt bei der Ankunft den Gesamtbetrag bezahlen. Dann ist es nämlich gar nicht mehr notwendig, dass das Hotel eine Kaution blockt und es „fehlt“ somit nichts beim Verfügungsrahmen.

  11. little-endian sagt:

    Interessanterweise merkt die DKB über ihren BayernCard-Service/Firstdata den Gegenwert des abgehobenen Betrages seit einiger Zeit in Echtzeit vor und bucht das schlussendlich auch so.

    Nach meinem Verständnis sollte das zwar der bei VISA veröffentlichte Kurs am jeweiligen Tag sein (letztlich der VISA „Kurscocktail“ des Vortages, anders könnten sie das nicht fixieren), aber im Zweifelsfall hilft folgender Trick:

    Den geringstmöglichen Betrag am Automaten abheben, im Banking den Wechselkurs prüfen und sofern genehm, nochmal zuschlagen. 🙂

    Auch hier jedoch beachten, dass mal der Mittelkurs von VISA, MasterCard oder auch Comdirect besser sein kann.

    Wie man aktuell bei EUR/JPY sieht, scheint die Commerzbank bei „Kursaufschwüngen“ flotter zu reagieren und steht heute bereits bei gut 126, während MC/VISA noch bei 122/123 dümpeln.

    Leider gibt es keine klare Regel, so dass da immer ein wenig „Casino“ dabei ist. Aber das macht unser aller etwas skurriles Hobby ja auch aus. 😉

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