Gebührenfrei Bargeld aus chinesischem Geldautomat

Geld abheben in China

von Stefan Mohr

Bei der Vorbereitung meiner Reise nach China stellte sich mir schnell die Frage: wie komme ich dort am besten an die lokale Währung Renminbi?

Geld abheben in China mit Comdirect

1 von 2 meiner Bankkarten. Aber nur mit der war es kostenlos!

Meine Horrorvorstellung war, dass das Geld abheben mit Kreditkarte aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert und ich dann ohne Geld dastehe. Diese Befürchtung war allerdings unbegründet.

In China gibt es viele Geldautomaten.

Geldautomaten sind in chinesischen Städten weit verbreitet. An Flughäfen, einer der zahlreichen Bankfilialen, Einkaufszentren, oft auch in größeren Hotels findet man Geldautomaten.

Die meisten sind von diversen chinesischen Banken wie der Bank of China, China Construction Bank, Postal Savings Bank of China, Bank of Shanghai.

Mit welchen Karten kann man in China Geld abheben?

Grundsätzlich kann man an chinesischen Geldautomaten mit gängigen Kreditkarten wie Visa oder Mastercard direkt die chinesische Währung Renminbi abheben. Aber auch mit EC-Karten mit maestro-Logo ist ein Geldabheben möglich.

Welche Kredit- oder EC-Karte man verwendet kann aber trotzdem einen Unterschied machen: wenn es nämlich um das Thema Gebühren geht. Viele Banken verlangen beim Einsatz der Kreditkarte im Ausland Gebühren.

Bei EC-Karten fällt immer eine Abhebegebühr an!

Keine Gebühren über meine Comdirect Visa-Karte

Die von mir auf der Reise verwendete Visa-Karte der Comdirect hat sich hier gut geschlagen. Es wurden keine Gebühren erhoben und der Umtauschkurs entsprach dem offiziellen Kurs am Buchungstag.

Anders beispielsweise beim Geld abheben mit der EC-Karte der ING-DiBa: hier wurden pro Abhebevorgang 5 Euro Gebühren berechnet. Nicht dramatisch, aber wenn man öfter kleine Beträge abhebt, kann das schnell teuer werden. Besser also man informiert sich vor der Reise, welche Gebühren ggf. anfallen.

Kontoauszug Comdirect

Mein Kontoauszug bei der Comdirect: Fairer Wechselkurs und absolut keine Abbuchung von Gebühren!

Tipps zum Geld abheben in China

1. keine Provisionen / Wechselgebühren des Automatenbetreibers

Bei einem Punkt kann in China übrigens Entwarnung gegeben werden: die in manchen Ländern übliche Praxis, die Option anzubieten, den Währungstausch zu schlechten Kursen aber beworben als „gebührenfrei“ vom Geldautomatenbetreiber statt von der eigenen Bank vornehmen zu lassen, ist mir in China nicht untergekommen.

Der Währungstausch wird immer von der eigenen Bank vorgenommen. Man muss also nicht befürchten, unbeabsichtigt in eine Kostenfalle zu tappen. (siehe auch Artikel zum Geldabheben in Polen).

2. Rücktausch von Renminbi nur mit Beleg

Einen Punkt gibt es jedoch zu beachten. Der Renminbi ist keine frei konvertierbare Währung. Man kann also nicht einfach übrig gebliebenes chinesisches Geld vor der Heimreise zurücktauschen.

Man benötigt dafür einen Beleg, der bestätigt, dass man das Geld in China abgehoben hat. Geldautomaten bieten dazu die Möglichkeit, nach dem Abhebevorgang einen Beleg auszudrucken. Diese Option sollte man daher auch besser wahrnehmen. Da man normalerweise jedoch einen Großteil des abgehobenen Geldes eher ausgeben statt zurücktauschen wird, ist es meist aber nicht tragisch wenn man das mal vergisst.

Das Zurücktauschen bei illegalen Geldwechslern bei denen man auch ohne Beleg umtauschen kann, sollte man besser unterlassen.

3. Abhebelimit und Mindestbetrag

Das Abhebelimit beträgt übrigens pro Auszahlung je nach Automat meist zwischen 2000 und 3000 Yuan. Alle Automaten die mir untergekommen sind, geben nur 100 Yuan-Scheine aus. Sprich man muss mindestens 100 Yuan (circa 12 Euro) abheben und es sind nur durch 100 teilbare Beträge möglich.

Stefan Mohr in Shanghai

Der Autor mit seiner Lebensgefährtin in Shanghai.

Chinesische Währung

Die chinesische Währung heißt Renminbi (übersetzt „Volkswährung“). Die internationale Abkürzung dafür ist CNY, in China wird dagegen auch oft die Abkürzung RMB verwendet.

Die Einheiten des Renminbi sind Yuan, Jiao und Fen. 1 Yuan entspricht 10 Jiao und 1 Jiao sind 10 Fen.

1 Euro entspricht aktuell etwa 8,6 Yuan.

Im Umlauf sind Scheine der Stückelungen 100, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Yuan, 5, 2 und 1 Jiao, sowie 5, 2 und 1 Fen. Münzen gibt es zu 1 Yuan, 5 und 1 Jiao, sowie 5, 2 und 1 Fen. Fen-Werte sind allerdings quasi nicht mehr im Umlauf.

Münzen sind übrigens im Norden eher wenig üblich. In Beijing (Peking) ist es mir einmal gar passiert, dass Münzen abgelehnt wurden.

Aufmerksamkeit wegen Falschgeld!

Aufpassen sollte man, dass einem kein Falschgeld angedreht wird. Auch optisch ähnliche Scheine aus anderen Ländern, die aber weniger wert sind, werden einem manchmal versucht unterzujubeln. der 100 Hongkong-Dollar-Schein ähnelt beispielsweise stark dem 100 Yuan-Schein ist aber etwas weniger wert.

Bargeld abheben gefilmt mit Audiokommentar von Stefan Mohr

Hinweis

Comdirect Visa Card

Gratis beim Girokonto dabei: www.comdirect.de.

Stefan Mohr benutzt auf seinen Auslandsreisen die kostenfreie Visa Card der Comdirect zum Abheben von Bargeld. Mit dieser Karte kann man in jedem Land außerhalb Deutschland gebührenfrei Bargeldabheben.

Die Umrechnung der Fremdwährung erfolgt zum fairen Wechselkurs der Comdirect Bank. Lokale ATM-Gebühren wie in den USA üblich werden von der Comdirect auf Wunsch erstattet. Außer die DKB macht das keine andere deutsche Bank!

Geld abheben in anderen Ländern:

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Wer schreibt hier?

Stefan Mohr beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit der Geldanlage am Aktienmarkt. Als Value Investor versucht er an der Börse unterbewertete Unternehmen zu finden. Auf seinem Blog Simple Value Investing macht er seit 2011 seine Gedanken dazu öffentlich.

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7 Kommentare zu “Geld abheben in China”

  1. Chris Fuchs sagt:

    Sehr geehrter Herr Mohr,
    dieser Artikel „Geldabheben in China“ ist für mich sehr hilfreich, da ich das erste mal nach China und Japan reisen werde. Haben Sie für „Geldabheben in Japan“ auch so einen nützlichen Beitrag veröffentlicht? Wenn ja, können sie mir den Link dazu schicken? Herzlichen Dank.
    Chris Fuchs

  2. Stefan Mohr sagt:

    Hallo Herr Fuchs,

    leider kann ich zum Geldabheben in Japan noch keine Erfahrungen beisteuern. Das Land steht zwar relativ weit oben auf meiner Wunsch-Reiseliste, bisher war ich aber noch nicht da.

    • Julian sagt:

      Hallo Herr Mohr danke für das Youtube-Video und den Beitrag. Eine Sache ist mir nicht ganz klar geworden die Gebühren berechnet zwar die beheimatete Geldinstituts Institution sprich die eigene Bank. Auch der Wechselkurs sagten sie stammt von der eigenen Bank in dem Moment wo man es abhebt, aber mich würde noch interessieren ob der Geldautomatenbetreiber aus China selbst gar keine Gebühr berechnet sprich ob wirklich nur die prozentuale Gebühr des eigenen Geldinstituts in Deutschland die Gebühren sind die letztlich anfallen. Ich hebe übrigens mit EC-Karte dort ab dies noch als wir uns Information. Danke und Grüße Julian

      • Stefan sagt:

        Hallo Julian,

        ja, es ist so wie vermutet. Als Gebühr wird nur das prozentuale Auslandseinsatzentgelt, welches die eigene Bank ggf. erhebt fällig (manche Banken erheben auch keine, die Konditionen variieren hier). Vom Geldautomatenbetreiber wird keine weitere Gebühr direkt erhoben.
        Natürlich nur, wenn man wie im Video die richtige Option wählt, ansonsten wird in Euro abgerechnet, man „spart“ sich das Auslandseinsatzentgelt der eigenen Bank, und zahlt dafür den meist extrem ungünstigen Wechselkurs des Automatenbetreibers.

  3. Achim sagt:

    Ich habe beide Länder besucht. Mein Fazit: Kreditkarten werden akzeptiert. Japan ist ein Eldorado der Kartenindustrie. Es ist üblich mit Plastik zu bezahlen.
    Bargeld umtauschen in China bei Banken ist eine Katastrophe, hier braucht man gute Nerven und sehr viel Zeit. Ohne Reisepass und Registrierung läuft gar nichts. In Japan wird der Kunde zwar auch auf einschlägigen Listen beim Umtausch geführt, doch ist der Prozess etwas angenehmer als in China.

    Aber Achtung: Anders als bei den Chinesen oder in Deutschland, gilt Geld in Japan als „schmutzig“. Jeder fest es nur wieder willig an und am besten mit Handschuhen. Es gibt bei der Bezahlung in der Regel Fächer für das Geld, der Japaner wird es möglichst nicht direkt entgegen nehmen. Hier gilt wird das Sprichwort „Geld stinkt“ in vollendeter Form abgewandelt und zelebriert.

    Merke also: Geld und Toiletten, das sind des Japaners schlimmster Feind, die sie nur mit größter Vorsicht genießen.

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