Kartenzahlung Ausland (Teil 2)
⇒ Teil 1 (Bankkarten-Test beim Fahrscheinkauf in der U-Bahn von New York)
Die Deutsche Bank habe ich sehr gerne als Bank in unser Spezial-Portal aufgenommen, weil es die erste große Aktienkapitalbank war, die eigens für den Zweck des Auslandshandels 1870 im damaligen deutschen Kaiserreich gegründet wurde.
Zwar stand damals der Privatkunde alles andere als an erster Stelle (das ist heute auch noch so), dennoch gibt es ein umfangreiches Leistungsangebot für den Privatkunden.
Darüber hinaus genießt die Deutsche Bank (im Ausland mehr als im Inland) einen guten Ruf und viele Einwanderer (in den 1970er Jahren gab es sogar spezielle Kampagnen zur Kundenwerbung in diesem Klientel) gehen vorzugsweise zur Deutschen Bank, um Bankgeschäfte zu erledigen.
Vorteil für Einwanderer: optional englischsprachiges Online-Banking
Zudem ist die Deutsche Bank die einzige mir bekannte, bei der man beim Online-Banking jederzeit per Mausklick von der deutschen in die englische Sprachversion wechseln kann. Gerade für Einwanderer kann das von enormem Vorteil sein!
Ohne Bonitätsprüfung erhältlich: SparCard der Deutschen Bank
In einem vorangegangen Artikel berichtete ich über das kostenfreie Bargeldabheben mit der Sparcard an den Automaten der Bank of America. Abgesehen davon, dass der Kooperationspartner nicht in allen US-Bundesstaaten vertreten ist, ist die Sparcard eine hervorragende Möglichkeit, gratis Bargeld (ebenfalls ohne Wechselspesen) in den USA zu beziehen, wenn man nicht Kunde von DKB oder Comdirect ist.
Die Beantragung der Sparcard ist für alle möglich, da eine Bonitätsprüfung entfällt (Prepaid Card).
Um den bargeldlosen Zahlungsverkehr in den USA ebenfalls mit der Deutschen Bank testen zu können, beantragte ich eine Kreditkarte (Deutsche Bank Visa und MasterCard). Diese erhält man von der DB beide kostenfrei. Allerdings muss man dafür ins Girokontomodell „BestKonto“ wechseln. Jahresgebühr: 119,88 Euro! Das tat ich für Testzwecke.
Leider versagte mir – trotz großen Bemühens meinerseits – die Deutsche Bank die Ausstellung ihrer Visa Card. Ich legte einen Gehaltseingang auf das Konto bei der Deutschen Bank, doch dieser schien ihr zu gering.
Darüber hinaus reichte ich eine komplette Vermögensaufstellung ein. Da diese Vermögen in Immobilien, Edelmetallen und Wertpapieren bei anderen Banken gehalten werden, bot ich an eine Kaution für den Kartenrahmen zu hinterlegen.
Nichts half!
Vermögen zählt bei der Deutschen Bank nichts. Es kommt lediglich darauf an, ob man einen festen Job hat und daraus ein mittleres bis hohes Einkommen erzielt. Dann ist man für die Deutsche Bank ein guter Kunde und erhält eine Visa Card.
Solche Entscheidungen werden bei der Deutschen Bank übrigens nicht in der Filiale troffen, wo einem der Banker direkt gegenübersitzt, sondern in einem anonymen Call- und Bearbeitungscenter, das vermutlich soweit „auf der Wiese“ liegt, dass es den Mitarbeitern bei Strafe untersagt wurde, dem Kunden am Telefon zu sagen, in welchem Ort sie sitzen.
Was Entscheidungen über Kartenausstellungen betrifft, gibt es bei der Filialbank keinen persönlichen Vorteil gegenüber einer Direktbank.
Eher bietet die Direktbank Vorteile. Für dieses Spezial-Portal eröffnete ich ebenfalls im Jahr 2013 ein Girokonto bei der Comdirect Bank – und zwar ohne Gehaltseingang, ohne Vermögensaufstellung und ohne Kautionsangebot.
Die Comdirect sah in meine Schufa-Datei und bewilligte mir ihr kostenloses Girokonto samt Visa Card mit einem anfänglichen Kreditrahmen von 1.000 Euro. Danke!
Zur Ehrenrettung der Deutschen Bank
Aufgeben gehört nicht zu meinen Stärken und so gelang es mir, telefonischen Kontakt zum Leiter des Investment & Finanzcenters (so heißen offiziell die Filialen der Deutschen Bank) in meiner Nähe herzustellen.
Obwohl grundsätzlich die Entscheidungen, welche Karte ein Kunde bekommen darf und welche nicht, in den namenlosen Call- und Bearbeitungscentern getroffen werden, kann anscheinend der Leiter einer Filiale in bestimmten Fällen wohlwollend eingreifen.
So erhielt ich zumindest eine MaestroCard (das ist eine Debit Card, Umsätze werden sofort vom Girokonto abgebucht). Normalerweise bekommt man diese „Billigkarte“ bei der Deutschen Bank nämlich ebenfalls nur bei einsprechendem Gehaltseingang.
Unproblematisch ist das Erhalten einer Service Card. Mit dieser kann man Geld abheben und in bestimmten Geschäften, die über eine Leitung prüfen können, ob Guthaben auf dem Konto ist, sogar zahlen. Das sind jedoch keine Geschäfte in den USA!
An dieser Stelle herzlichen Dank an den Filialleiter, dass er mir das Vertrauen schenkte, dass ich zu verstehe wisse mit der MaestroCard sinnvoll umzugehen.
Testzahlung mit der Deutsche Bank MaestroCard
Die MaestroCard nahm ich mit auf meine USA-Reise und bezahlte im Supermarkt „7-Eleven“ (einige Geschäfte und Tankstellen in den USA akzeptieren die MaestroCard) zwei Flaschen Wasser zu 2,10 USD.
Kartenzahlung in Hollywood
In den USA ist es völlig normal, selbst Kleinstbeträge mit Karte zu zahlen! Allerdings unterließ ich weitere Zahlungsvorgänge mit der Karte der Deutschen Bank, als ich deren Abrechnung auf meinem Kontoauszug sah:
- Der Wechselkurs ist um rund 1 Cent pro Euro schlechter als bei der DKB.
- Jede Kartenzahlung in Fremdwährung wird mit einer Gebühr von sage und schreibe 1,50 Euro „versüßt“ und das, obwohl der Kunde bei der Deutschen Bank erhebliche Kontoführungsgebühren zu zahlen hat!
Hier zum Vergleich der Wechselkurs bei der DKB:
- Für den Wechselkurs ist es bei der DKB vollkommen egal, ob man mit der Visa Card oder mit der MaestroCard bezahlt.
Hinweis: Neukunden ab Mitte 2012 erhalten statt der MaestroCard die V Pay Card ausgestellt. Diese hat aber leider keine Akzeptanz in den USA. Macht nichts, dafür stellt die DKB die Visa Card für jedes Konto aus. Davon abgesehen ist es sowieso sinnvoller, mit Visa zu zahlen, siehe Tipp „Zahlen mit Zinsvorteil“. - Mit der Änderung des Preisverzeichnisses zum 1.2.2014 hat die DKB die Gebühren vereinheitlicht, so dass bei Zahlungen mit MaestroCard genau dieselben anfallen wie bei der Visa Card (zurzeit 1,75 % Auslandseinsatzentgelt).
Das wären im meinem Testbeispiel mit dem Kauf der Fahrkarte für die New Yorker U-Bahn 0,04 Euro bei der DKB statt 1,50 Euro bei der Deutschen Bank.
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Eine sehr interessante Geschichte, die ich natürlich bis zum Schluss gelesen habe, weil Sie, Herr Janecke, dieser wieder viel Spannung verliehen haben und alles durch Ihre Grafiken gut deutlich gemacht wird.
Eine Schade für die Deutsche Bank, wenn man das so liest. Bisher sind meine Erfahrungen zur Deutschen Bank auch nur negativ behaftet.
Ein Bekannter hat dort (immer noch) sein Konto. Er zahlt sehr hohe Kontoführungsgebühren, obwohl er dort mehrere Konten unterhält und einen regelmäßigen Gehaltseingang hat. Da er viel reist und selbst in seinem Heimatgebiet wenig Geldautomaten der Deutschen Bank hat, hebt er eigentlich ständig bei Fremdbanken ab und zahlt Gebühren über Gebühren.
– Einen Wechsel zur DKB würde er zwar gerne vornehmen, doch bis jetzt hält ihn sein hoher Dispo-Kredit bei der Deutschen Bank noch dort. – Einen guten Dispokredit bekommt er natürlich auch bei der DKB, doch er schreibt leider oft „rote Zahlen“ und braucht daher vom ersten Tag an gleich einen guten Dispo-Kredit. – Die guten Dispo-Zinsen locken ihn.
– Auch als ich gestern einem Ehepaar von der DKB erzählt habe, konnten sie es kaum glauben, wie günstig der Dispo-Kredit bei der DKB ist. Das ist für viele Leute auch ein Hauptgrund, weshalb sie sich für die DKB entscheiden.
Also ich bin Selbständig und kann nicht sagen, dass es schwer ist bei der Deutschen Bank eine Kreditkarte zu bekommen. Hatte sogar mit 20 und 700 Euro Ausbildungsgehalt eine Standard VISA bei der Deutschen Bank mit 2.500 Euro Kreditrahmen.
Die Kreditrahmen sind bei der Deutschen Bank immer ziemlich großzügig.
Die DKB Karte ist da nicht vergleichbar. Da erhält man sehr selten einen hohen Verfügungsrahmen
Möglicherweise hat sich, seitdem Sie 20 Jahre alt waren, einiges bei der Deutschen Bank geändert. In den Jahren 2013 und 2014 habe ich die Deutsche Bank mit verschiedenen Anfragen und Anträgen getestet, um zu sehen, wie sie wirklich ist. Eigentlich war unser Plan, die Deutsche Bank – wenn schon nicht wegen der Konditionen, dann wenigstens für den Service – als Empfehlung unseren Lesern im In- und Ausland zu präsentieren.
Von diesem Plan mussten wir abrücken, weil es einfach nicht gerechtfertigt wäre. Vieles läuft bei der Deutschen Bank völlig normal, wie man es von einer Durchschnittsbank erwartet. Aber bei meinen Erfahrungen ist auch vieles echt gruselig verlaufen.
Definitiv sind unsere beiden Top-Empfehlungen DKB und Comdirect wesentlich besser als die Deutsche Bank und unsere eigenen Konten sowie die von einem Mitarbeiter wurden sofort und ohne Nachweise und Diskussionen mit vernünftigen Verfügungsrahmen versorgt.
Vielleicht war das früher auch mal bei der Deutschen Bank der Fall. Aktuell ist das aus unserer Erfahrung nicht so.
Hallo!
Da Sie in den USA waren, wollte ich fragen. Konnten Sie mit der Debit Karte auch im Hotel einchecken? Ich hab ähnliches Problem. Ich bekomme gerade mal eine Debit Karte. Und das ist im Endeffekt ja wieder keine richtige Karte. Freue mich auf eine Antwort! lg Karo
Sorry, bisher habe ich nie eine Debit Card für ein Hotel verwendet. Üblicherweise bevorzuge ich auch andere Unterkünfte 😉 vielleicht kann ein anderer Leser mit seinen Erfahrungen helfen?
Abgeleht? Im Bild oben ist ein Rechtschreibfehler 😉
Ja, so etwas passiert mir leider gelegentlich. Vielen Dank für den Hinweis 🙂 Habe die Stelle ausgebessert.
Ich glaube nicht, das die Ablehnung aufgrund des Einkommen geschehen ist. Die Deutsche Bank erhält von der Schufa die Info, wie viele Anfragen es in den letzten 12 Monaten gab. Wenn man viele Anfragen/Anfrage Giro, Anfrage Kreditkarte ect. hatte, wird man auch abgelehnt.
Erst nachdem ich die Schufa genervt hab und die alles gelöscht hatten, was an Anfragen drin war, bekam ich sofort den Dispo und die Kreditkarte.