Tagesgeldkonto im europäischem Ausland
Eigentlich beschäftigt sich dieses Spezial-Portal damit, die besten Bankkonten in Deutschland vorzustellen und zu zeigen, wie man sie optimal im In- und Ausland nutzt.
Dafür haben wir viel Zuspruch erfahren – verbunden mit der Bitte, deutschsprachige bzw. teils auch englisch-sprachige Bankkonten für Anlagezwecke zu ermitteln.
Höhere Zinsen mit einem Auslands-Tagesgeldkonto verdienen?
Deswegen finden Sie auf dieser Seite eine Übersicht zu den besten Banksparkonten (hauptsächlich Tagesgeld), welche der Einlagensicherung nach EU-Vorgabe unterliegen. Mehr zum Thema Anlagekonto im europäischen Ausland unterhalb der Tabelle.
Vergleich von interessanten Tagesgeldkonten in der EU
Anbieter | die wichtigsten Details auf einen Blick | Link zum Anbieter | |||
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Zinssatz | Einlagenvolumen | Besonderheiten | Einlagensicherungssystem | ||
verfügbare Sprachen | |||||
Top-Tagesgeldkonten geordnet nach Zinssatz | |||||
easisave |
1,50 % | ab 1€ | Internetbank der maltesischen Fimbank · Voraussetzung für Kontoeröffnung: Girokonto im EWR · Erfahrungsbericht | Malta | |
englisch | |||||
Top-Girokonto-Anbieter dieses Spezialportals | |||||
DKB |
0,7 % | 0-300T€ | 0,5 % ab 300T€ · Kontoeröffnung aus vielen Staaten möglich · Legitimationsmöglichkeiten | Deutschland | |
deutsch | |||||
Comdirect |
0,2 % | 0-10T€ | 0,1 % ab 10T€ · Kontoeröffnung aus vielen Staaten möglich · Tipps zur Kontoeröffnung | Deutschland | |
deutsch | |||||
Weitere Auslandskonten | |||||
PrivatBank |
0,3 % | ab 50€ | Kontoeröffnung aus Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich | Lettland | |
deutsch, englisch, russisch, lettisch, portugiesisch |
Erläuterung zum Vergleich in der Tabelle
- T€ bedeutet Tausend Euro – mit 300T€ sind demnach 300.000 € gemeint.
- Hinweise auf weitere Anbieter erwünscht.
- Anbieter, die wir nicht listen:
- Advanzia Bank aus Luxemburg. Begründung: seit Jahren werden Neukunden mit einem hohen Zinssatz angelockt, der dann nur für eine kurze Zeit gilt.
Hier nochmal fünf Vorteile von Tagesgeld
- höhere Zinsen als bei herkömmlichen Sparkonten
- tägliche Verfügbarkeit (= keine Kündigungsfristen)
- hohe Sicherheit durch Einlagensicherungssysteme
- einfache Kontoeröffnung online und per Post
- kostenlose Kontoführung (= es fallen keine Gebühren an)
Nützliche Hinweise für Tagesgeldanlagen im Ausland
1. Gibt es eine europäische Einlagensicherung?
Nein! So einen Quatsch behaupten seit Jahren einige oberflächliche Vergleichsportale. Tatsächlich ist es so, dass jeder EU-Mitgliedsstaat seinen eignen Einlagensicherungsfonds hat.
Geht eine Bank pleite, entschädigt nur der nationale Einlagensicherungsfonds die betroffenen Kunden. Je kleiner das Land, desto kleiner ist oftmals das Volumen des Einlagensicherungsfonds bzw. der teilnehmenden Banken des Fonds.
Dies ist der Grund, weswegen die Stiftung Warentest oftmals zinsstarke Angebote von Banken aus kleinen Ländern wie Zypern oder Lettland nicht in ihren Vergleichen aufführt.
Richtig ist, dass die nationalen Einlagensicherungsfonds nach denselben EU-Vorgaben arbeiten. Das Einlagensicherungsrecht wurde im Zuge der Finanzkrise 2008/09 modernisiert. Einschlägig ist die EU-Richtlinie 2009/14/EG. Sie ist die Erweiterung der vorausgegangene Richtlinie 94/19/EG.
Beide Richtlinien wurden von allen EU-Mitgliedsstaaten in nationales Recht – in Deutschland dem Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz (EAEG) – umgesetzt. Deswegen gelten in allen EU-Staaten die gleichen Grundregeln:
- 100.000 Euro Mindesteinlagensicherung (Artikel 7 Absatz 1a der EU-Richtlinie) bzw. im Gegenwert von 100.000 Euro; betrifft Banken mit Sitz in einem EU-Land, welches noch nicht den Euro eingeführt hat.
- 5 Arbeitstage zur Feststellung des Einlagensicherungsfalls (Artikel 1 Nummer 3 Ziffer i Absatz 2)
- 20 Arbeitstage zur Erstattung der Guthaben der Sparer (Artikel 10 Absatz 1)
Jede Einlagenbank in der EU ist bis 100.000 Euro sicher!
Gemeinsamkeit: Geht eine Bank in der EU Pleite, erhält der Anleger sein Geld spätestens nach Ablauf eines Monats in Höhe von 100.000 Euro vollständig zurück.
2. Bedeutet ein höherer Zins ein höheres Risiko?
Rechtlich nein! Dieses marktwirtschaftliche Gesetz haben europäischen Politiker mit der EU-Richtlinie zur Entschädigung von Sparern ausgehebelt. Das einzige Risiko ist, dass noch nicht gutgeschriebene Zinsen nicht vom Einlagensicherungsfonds erstattet werden.
3. Gibt es politische Risiken?
Ja, die gibt es immer. Egal, ob man bei der Hausbank anlegt oder im Ausland. Meist sind die politischen Risiken im Ausland größer. Beispielsweise hat Zypern im Jahr 2013 Bankkunden teilenteignet, um einen Banken- und Staatsbankrott abzuwenden.
Das betraf jedoch nur Kunden mit einem Anlagevermögen von mehr als 100.000 Euro pro Konto und auch nur bei zwei Banken.
Politische Risiken treten nicht bei Schönwetterlagen, sondern in (Finanz-)krisen auf. Beispielsweise wenn sich ein Staat einem Bankrott nähert oder Pleitebanken so groß geworden sind, dass sie eine Kettenreaktion mit Staatsbeteiligung auslösen könnten.
Obwohl der freie Kapitalverkehr eine Grundfreiheit der Europäischen Union ist, heißt das nicht, dass in einer Krisensituation Kapitalverkehrs- und Devisenkontrollen nicht wieder eingeführt werden. Ebenfalls könnte – beispielsweise bei einem Euro-Austritt eines Landes – Bankguthaben in die (neue) Landeswährung umgestellt werden. Das würde dann eher zu einem ungünstigen Kurs erfolgen.
4. Wollen wir Ihnen Angst machen?
Nein! Aber wir möchten Ihnen empfehlen die (finanz-)politische Großwetterlage im Auge zu behalten, um notfalls rechtzeitig handeln zu können, wenn Sie Geld im Ausland anlegen.
Seit der Finanzkrise fließt verstärkt Anlagekapital nach Deutschland, weil Deutschland und viele seiner Banken als besonders sicher gelten. Neben dem niedrigen EZB-Leitzins ist das ein wesentlicher Faktor, warum bei uns in Deutschland die Zinsen auf Tagesgeld und andere Sparkonten so niedrig sind.
Anderen Ländern und deren Banken fließt nicht so viel Geld zu. Das ist die Chance für aufgeschlossene Anleger, bei – nach aktuellem Recht – gleicher Sicherheit eine schöne Mehrrendite zu erwirtschaften.
Wir kennen einige Bankkunden, die bereits seit Jahren erfolgreich im europäischen Ausland Geld anlegen.
5. Thema Steuerehrlichkeit
Wenn Sie Ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben – üblicherweise Ihren Wohnsitz –, unterliegen Sie der deutschen Steuergesetzgebung. Das deutsche Steuergesetz kennt das „Welteinkommensprinzip“. Das bedeutet: Egal wo Sie auf der Welt Einkommen generieren – dazu zählen selbstverständlich Zinsen und andere Kapitalerträge – müssen diese in Deutschland versteuert werden.
Als deutscher Steuerbürger sind Sie verpflichtet Ihre ausländischen Kapitalerträge in der jährlichen Einkommensteuererklärung anzugeben.
Um die Steuerehrlichkeit zu fördern, haben sich die EU-Staaten (und künftig kommen wohl noch weitere OECD-Staaten dazu) mittels der EU-Zinsrichtlinie verpflichtet in einem automatisieren Verfahren steuerlich relevante Informationen auszutauschen.
Aktuell sieht es so aus, dass die ausländische Bank mit Sitz in der EU einmal pro Jahr die Kapitalerträge an die dafür zuständige nationale Steuerbehörde meldet. Diese leitet die Daten an das Bundeszentralamt für Steuern weiter und in der Folge fließt die Information zu Ihrem Wohnsitzfinanzamt.
Mit der Angabe der Zinserträge in Ihrer Steuererklärung gibt es ein Informationspärchen und alles ist gut.
Auslandskonten und Steuerehrlichkeit gehen Hand in Hand
Haben Sie Geld auf einem Auslandskonto, auf dem es keine Zinsen gibt, erfolgt derzeit keine Meldung. Auch das ist legal und steuerehrlich.
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PS: einen guten Vergleich für Tagesgeldkonten auf dem deutschen Markt für deutsche Anleger finden Sie hier: Tagesgeld-Rechner.
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